2. Juli 2019
Freie Wähler fragten nach: Pannen beim Bau der neuen Feuerwache am Senderhang
Mühlacker. Beim Bau der neuen Feuerwache ist es zu weiteren unerfreulichen Überraschungen gekommen. Wie aus einer Antwort der Stadtverwaltung auf eine Anfrage von Stadtrat Ulrich Hagenbuch zu erfahren ist, sind erhebliche Mängel an Entwässerungsleitungen entdeckt worden. Hagenbuch hatte gefragt, ob es stimme, dass innerhalb und außerhalb der Fahrzeughalle der Boden wieder aufgerissen werden musste, weil erhebliche Fehler im Entwässerungssystem entdeckt worden seien. Er wollte gleichzeitig wissen, wer für die Schäden verantwortlich sei und wer die Kosten übernehme.

In der Antwort der Stadtverwaltung wird ausgeführt: „Im Zuge der Qualitätssicherung wurde eine Kamerabefahrung der Entwässerungs-Grundleitungen durchgeführt. Tatsächlich wurden im Zuge dieser Untersuchung an den unter der Bodenplatte (nicht unter dem Estrich, ein solcher ist aktuell noch nicht eingebaut) verlegten Entwässerungsleitungen Mängel festgestellt. Hierbei handelt es sich zum einen um fehlerhafte Gefälleausbildungen, welche offenbar nach der Leitungsverlegung im Zuge der Verfüllungs- und Verdichtungsarbeiten der Rohrgräben entstanden sind. Diese Durchhänge, Sicken, müssen alternativlos beseitigt werden. Dies erfolgt bei den Grundleitungen unterhalb des Gebäudes durch Öffnen der Bodenplatte und Neuverlegung der Grundleitung. Da es sich hierbei um Eingriffe in tragende Bauteile handelt wurde hierzu auch der Tragwerksplaner eingeschaltet. Eine Stellungnahme des Tragwerksplaners liegt vor. Die durchtrennte Bewehrung wird nach Vorgabe des Tragwerksplaners vollständig ersetzt, indem Bewehrungsstäbe in einem aufwändigen Verfahren in die Bodenplatte eingebohrt und eingeklebt werden, damit die statische Wirkung der Bodenplatte wiederhergestellt wird. Diese Einbohrarbeiten laufen seit Dienstag, 11.06.2019.

Die Leitung im Hof wurde an den mangelhaften Stellen komplett freigelegt und ins korrekte Gefälle gelegt, die Arbeiten wurden bereits in KW 23/2019 abgeschlossen. Weiterhin sind im Zuge der Kamerabefahrung an anderen Stellen Dichtringe entdeckt worden, welche nicht korrekt sitzen, sondern teilweise beim Setzen von der Muffe in das Rohr gedrückt wurden. Um die erforderliche Dichtigkeit der Rohrleitung in diesen Bereichen sicherzustellen werden die fehlerhaften Stellen ohne Öffnen der Bodenplatten durch Einbringen von Kurzlinern saniert. Offenbar waren die Stellen dennoch dicht, da die seinerzeit erfolgte Dichtheitsprobe positiv verlaufen war. Für die kompletten Schäden ist das ausführende Rohbauunternehmen verantwortlich. Dieses saniert die Mängel auch aktuell. Die Kosten trägt alleinig diese Firma. Die bereits tätigen Planungs- und Architekturbüros betreuen die Maßnahme.“

Stadtrat Uli Hagenbuch und Fraktionsvorsitzender Rolf Leo erklärten, dass die Stadt in diesem Fall mit einem blauen Auge davon gekommen sei. Man müsse sich aber dennoch fragen, in welchem Umfang und welcher Qualität das beauftragte Architekturbüro und der zuständige Fachplaner ihren Aufgaben und Pflichten sachgemäß nachgekommen seien. Auch darüber müsse im Akteneinsichtsauschuss – neben den bereits angefallenen erheblichen Mehrkosten - gesprochen werden.

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